Methoden und Quellen

Descartes (franz. Philosoph 1596 – 1650) führte die strenge Trennung von Körper und Geist ein. Er verglich eine gesunde Person mit einer Uhr in perfekten mechanischen Zustand. Ein Kranker sei dagegen eine Uhr, deren Teile nicht ordentlich funktionieren. Diese Sichtweise ist heute noch weit verbreitet. Die medizinische Wissenschaft ist mit dieser Sichtweise an ihre Grenzen gestoßen. Das Zusammenwirken der psychischen und physischen Aspekte des Menschen, in seiner gesellschaftlichen Umwelt ist von immenser Bedeutung für die Gesundheit eines Menschen.
Prof. Dr. Rocque Lobo ( 1941-2019) Direktor am Institut für Gesundheitspädagogik in München, hat versucht, die zeitlose altindische Weisheit und Wissenschaft des Hatha -Yoga und Ayurveda in unsere heutige, westliche, industrialisierte Welt zu integrieren. Die Methode des Hatha-Yoga als Sensibilitätstraining und als psychosomatisches Gesundheitstraining berücksichtigt die natürlichen Abläufe im Leben des Einzelnen und seiner Umwelt.
Die Sensibilisierung des Menschen bedeutet die Schulung der Körperwahrnehmung, das Erkennen von Beschleunigungsmomenten und die Akzeptanz der eigenen Grenzen. Die innere Balance des Menschen hat Auswirkungen auf den Blutkreislauf, den Blutdruck, die Herzfrequenz und den Bewegungsapparat. Die Selbstregulation ist aktiviert.
Nicht nur fernöstliche Wissenschaften wie Yoga und Ayurveda unterstützen die Theorie der Einheit von Körper, Geist und Seele, sondern auch neuere Wissenschaftszweige wie die Psychoneuroimmunologie, die Neurobiologie und die Psychosomatik.
Die Psychosomatik beschäftigt sich mit dem Zusammenspiel von körperlichen, psychischen und sozialen Faktoren. Der Fokus liegt darauf, wie psychische Faktoren körperliche Erkrankungen verursachen oder beeinflussen.

Was kann der Mensch tun, um die Selbstheilungsprozesse anzuregen?
Aus der Sicht der Hirnforschung sind Selbstheilungskräfte natürliche Regulationsprozesse, die vom Gehirn aus gesteuert werden.
Der Hirnforscher Gerald Hüther weist darauf hin, dass in den tiefer liegenden Bereichen des Gehirns Zentren liegen, die alle großen Regulationssysteme im Körper steuern: das Hormonsystem, das Immunsystem, das Herz-Kreislaufsystem und auch das vegetative Nervensystem. Das Gehirn wird in erster Linie als „Ordnungshüter“ des Körpers gesehen.
Prof. Dr. med. Dr. phil. R. Grossarth-Maticek,(* 1940) Medizinsoziologe, Philosoph und Begründer des Autonomietrainings), geht davon aus, dass die Selbstheilungskräfte nur dann gut funktionieren können, wenn der Körper zur Selbstregulation fähig ist. Hat er das Gefühl, in seinen wichtigsten Bedürfnissen gehemmt zu sein, dann sind auch die Selbstheilungskräfte blockiert.

 

Praxis für körperorientierte Beratung
Waltraud Marschall